Sexuelle Gesundheit

Behandlung von erektiler Dysfunktion

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Die erektile Dysfunktion ist kein Schicksal, dass Du tatenlos hinnehmen musst. Im Gegenteil: Je früher Du Dein Behandlungsteam ansprichst, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Das Team kann Dir mehrere Maßnahmen vorschlagen.

PDE-5-Hemmer: Diese Medikamente erweitern die Gefäße und lassen mehr Blut in Deine Schwellkörper fließen. Sie werden als Tablette eingenommen, ihre Wirkung hält mehrere Stunden an. Sie sind wirksam, wenn Nervenbündel erhalten geblieben sind und beim Einsatz eine sexuelle Erregung vorliegt. Allerdings können sie unerwünschte Nebenwirkungen auf Herz und Kreislauf haben und dürfen nicht zusammen mit einigen Herzmedikamenten eingenommen werden.

SKAT oder MUSE:  SKAT (Schwellkörper-Autoinjektionstherapie) und MUSE (Medikamentöses Urethrales System zur Erektion)  sind zwei Therapien, die auf dem körpereigenen Botenstoff Prostaglandin E1 beruhen. Die Medikamente musst Du bei SKAT direkt in Schwellkörper einspritzen oder bei MUSE mithilfe eines Stäbchens in die Harnröhre einführen. Bei Überdosierungen kann es zu schmerzhaften Dauererektionen kommen. SKAT und MUSE sind auch bei durchtrennten Nerven wirksam.

Mechanische Hilfen: Falls Du keine Medikamente einnehmen möchtest oder darfst, sind Vakuumerektionshilfen eine Alternative. Dazu führst Du Dein Glied in einen Plastikzylinder ein und erzeugst mit einer Pumpe einen Unterdruck. Der Unterdruck hilft, die Schwellkörper mit Blut zu füllen. An der Wurzel des steifen Glieds wird dann ein Penisring angelegt, der den Rückfluss des Blutes unterbricht. So bleibt der Penis steif. Nebenwirkungen musst Du bei mechanischen Hilfen kaum befürchten. Allerdings sollte ein Penisring nach spätestens 30 Minuten wieder entfernt werden, damit wieder ein normaler Blutfluss in den Schwellkörpern vorliegt und keine Schäden entstehen.

Beckenbodentraining: Die Muskulatur im Beckenboden unterstützt den Blutfluss in die Schwellkörper. Sie kann auch die Erektion länger aufrechterhalten. Ein regelmäßiges Beckenbodentraining unterstützt diese Muskeln und kann Erektionsprobleme lindern, besonders in Kombination mit anderen Therapien. Du solltest Dir die Übungen anfangs von einem erfahrenen Physiotherapeuten zeigen lassen.

Autor: Dr. Volker Henn| Reviewer: Dr. Christian Keinki

Quellen:

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