Sexuelle Gesundheit

Beratung und Unterstützung finden

Paartherapie

Manchen fällt es schwer, über ihre sexuellen Gefühle und Identitätskrisen zu sprechen. Vielleicht fehlen auch die passenden Worte. Die Folgen können Rückzug, Verunsicherungen, Missverständnisse und Probleme in der Partnerschaft sein. Ein vertrauensvolles Gespräch kann unnötige Sorgen klären und Euch wieder stärker verbinden. Es kann leichter sein, einer neutralen dritten Person innere Konflikte anzuvertrauen, als geliebten Menschen. Daher kann eine Paartherapie eine hilfreiche Unterstützung sein.

Adressen für Selbsthilfegruppen

Vielen gelingt es aus Angst vor Verletzung nicht, mit Angehörigen über intime Themen zu sprechen. Selbsthilfegruppen können den Austausch erleichtern und bei der emotionalen Verarbeitung helfen. Hier kannst Du üben, Deine Gefühle und Sorgen auszudrücken. Sie können ein Übungsfeld für persönliche Gespräche und eine Quelle an Tipps und Ideen sein. Gruppen findest Du zum Beispiel hier:

Autor: Dipl. Biol. Esther Witte| Reviewer: Dr. Christian Keinki

Quellen:

Relevante Studien:

  • Crawford, E. D., Bennett, C. L., Stone, N. N., Knight, S. J., DeAntoni, E., Sharp, L., Garnick, M. B., & Porterfield, H. A. (1997). Comparison of perspectives on prostate cancer: Analyses of survey data. Urology, 50(3), 366–372. https://doi.org/10.1016/s0090-4295(97)00254-9

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Intimität in der Partnerschaft stärken

Es ist wichtig zu wissen, dass Lust nicht nur auf Geschlechtsverkehr und Orgasmen beschränkt ist. Das „Lustorgan“, im Zwischenhirn kann durch Gefühle, Sinneswahrnehmungen und Gedanken aktiviert werden. Daher können Sinnlichkeit und Intimität auch ohne Geschlechtsverkehr und Orgasmen entstehen.

Es gibt verschiedene Arten, um Zuneigung und Verbundenheit auszudrücken und Nähe zu schaffen. Dazu gehören Gespräche, in denen man Wünsche und Bedürfnisse äußert, gemeinsame Hobbys teilt oder Pläne macht. Das Teilen von fantasievollen und romantischen Erlebnissen gehört ebenfalls dazu.

Intimität kann auch durch orale Stimulierung, zärtlichen Massagen oder sanftes Streicheln, das Ausleben von erotischen Fantasien und durch gegenseitige Befriedigung geschaffen werden. Intime Momente mit unseren Lieben können starke Verbindungen aufbauen und unsere Beziehungen vertiefen.

Autor: Dipl. Biol. Esther Witte| Reviewer: Dr. Christian Keinki

Quellen:

Relevante Studien:

  • Crawford, E. D., Bennett, C. L., Stone, N. N., Knight, S. J., DeAntoni, E., Sharp, L., Garnick, M. B., & Porterfield, H. A. (1997). Comparison of perspectives on prostate cancer: Analyses of survey data. Urology, 50(3), 366–372. https://doi.org/10.1016/s0090-4295(97)00254-9

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Behandlung von erektiler Dysfunktion

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Die erektile Dysfunktion ist kein Schicksal, dass Du tatenlos hinnehmen musst. Im Gegenteil: Je früher Du Dein Behandlungsteam ansprichst, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Das Team kann Dir mehrere Maßnahmen vorschlagen.

PDE-5-Hemmer: Diese Medikamente erweitern die Gefäße und lassen mehr Blut in Deine Schwellkörper fließen. Sie werden als Tablette eingenommen, ihre Wirkung hält mehrere Stunden an. Sie sind wirksam, wenn Nervenbündel erhalten geblieben sind und beim Einsatz eine sexuelle Erregung vorliegt. Allerdings können sie unerwünschte Nebenwirkungen auf Herz und Kreislauf haben und dürfen nicht zusammen mit einigen Herzmedikamenten eingenommen werden.

SKAT oder MUSE:  SKAT (Schwellkörper-Autoinjektionstherapie) und MUSE (Medikamentöses Urethrales System zur Erektion)  sind zwei Therapien, die auf dem körpereigenen Botenstoff Prostaglandin E1 beruhen. Die Medikamente musst Du bei SKAT direkt in Schwellkörper einspritzen oder bei MUSE mithilfe eines Stäbchens in die Harnröhre einführen. Bei Überdosierungen kann es zu schmerzhaften Dauererektionen kommen. SKAT und MUSE sind auch bei durchtrennten Nerven wirksam.

Mechanische Hilfen: Falls Du keine Medikamente einnehmen möchtest oder darfst, sind Vakuumerektionshilfen eine Alternative. Dazu führst Du Dein Glied in einen Plastikzylinder ein und erzeugst mit einer Pumpe einen Unterdruck. Der Unterdruck hilft, die Schwellkörper mit Blut zu füllen. An der Wurzel des steifen Glieds wird dann ein Penisring angelegt, der den Rückfluss des Blutes unterbricht. So bleibt der Penis steif. Nebenwirkungen musst Du bei mechanischen Hilfen kaum befürchten. Allerdings sollte ein Penisring nach spätestens 30 Minuten wieder entfernt werden, damit wieder ein normaler Blutfluss in den Schwellkörpern vorliegt und keine Schäden entstehen.

Beckenbodentraining: Die Muskulatur im Beckenboden unterstützt den Blutfluss in die Schwellkörper. Sie kann auch die Erektion länger aufrechterhalten. Ein regelmäßiges Beckenbodentraining unterstützt diese Muskeln und kann Erektionsprobleme lindern, besonders in Kombination mit anderen Therapien. Du solltest Dir die Übungen anfangs von einem erfahrenen Physiotherapeuten zeigen lassen.

Autor: Dr. Volker Henn| Reviewer: Dr. Christian Keinki

Quellen:


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Wie kann Prostatakrebs erektile Dysfunktion verursachen?

Bei Prostatakrebs können mehrere Eingriffe zu einer erektilen Dysfunktion führen. Häufig geschieht dies bei Operationen, die die Prostata vollständig entfernen. Schäden an Deinen Blutgefäßen und Nervenbahnen lassen sich dabei nicht vermeiden. Eine Hormonentzugsbehandlung hingegen beeinträchtigt nicht die körperliche Funktionsfähigkeit, sondern kann die Lust und das Interesse am Geschlechtsverkehr schwinden lassen.

Die Einführung einer nervenschonenden Operationsmethode hat das Problem etwas gelindert. Doch auch mit dieser Methode müssen 2 bis 4 von 10 Operierten mit Erektionsproblemen rechnen. Auch eine Bestrahlung kann das Gewebe schädigen, die erektile Dysfunktion stellt sich dann aber erst nach einigen Wochen oder Monaten ein.

Autor: Dr. Volker Henn| Reviewer: Dr. Christian Keinki

Quellen: